Die Experten in Implantologie trafen am 11. April schon zum 23. Mal zur LASAK Implantologie-Konferenz in Prag zusammen. Die Referenten teilten mit den Konferenzteilnehmern ihre Erfahrungen z. B. mit dem Einfluss von Abutmenthöhe auf Knochenerhalt, mit implantatgetragenen Teleskopprothesen, mit verschiedenen Methoden der geführten Implantation oder mit der Anwendung von PRF bei Augmentation. Nach dem interessanten Fachprogramm folgte noch ein Cocktailempfang.
Die Konferenz wurde auch im Jahr 2019 mit einer kurzen Begrüßungsrede vom Direktor der veranstaltenden Firma LASAK Jakub Strnad, Ph.D, eröffnet, an den mit dem ersten Vortragblock Prof. Dr. Antonin Simunek und Dr. Dana Kopecka, Ph.D. vom Implantologie-Zentrum in Hradec Kralove (CZ) anknüpften. Die Autoren demonstrierten an den Fallstudien aus ihrer Praxis die weniger zutreffenden Situationen, die geschehen können, die aber untypisch oder grenzwertig sind. Es handelte sich um Fälle des ungewöhnlichen Benehmens von Implantaten, des Organismus, des Patienten oder des behandelnden Zahnarztes. Mehrere Fallstudien betrafen die Implantate in den Kieferhöhlen – ihre Dislokation im Antrum – und Lösungen dieser Komplikationen. Die Vortragenden bemühten sich in der Diskussion nach jeder Fallstudie, mögliche Ursachen und präventive Maßnahmen sowie Behandlungsmaßnahmen zu verdeutlichen.
Der deutsche Implantologe Dr. Volker Bonatz, M.Sc., M.Sc., widmet sich in seiner Privatpraxis auch den implantatgetragenen Teleskopprothesen, die viele Zahnärzte zu Unrecht nicht anwenden. Es gibt nämlich funktionelle Probleme bei Patienten mit einem festsitzenden Zahnersatz oder einer Hybridversorgung, denen man dank dieser Lösung vorbeugen kann. Diese Variante der Behandlung ist technologisch zwar nicht die leichteste, immer wieder wird aber bestätigt, dass es sich um eine zuverlässige und langzeitig erfolgreiche Zahnersatzlösung handelt.
Der Vortrag des spanischen Referenten Prof. Juan Blanco-Carrion, MD, DDS, MSc, PhD, über Faktoren, die die Erhaltung des periimplantären krestalen Knochens beeinflussen, fand beim Publikum großen Anklang. Er ist Chef der Abteilung für Parodontologie an der Medizinischen und Zahnmedizinischen Fakultät der Universität in Santiago de Compostela. Er ist auch der Vorsitzende der Europäischen Föderation für Parodontologie (EFP) und zwischen 2007 und 2010 leitete er die Spanische Gesellschaft für Parodontologie und Osseointegration (SEPA). Prof. Blanco-Carrion widmete besondere Aufmerksamkeit der Einwirkung vom Abutment, genauer gesagt der biologischen Breite an Implantaten, in seinem Vortrag. Er präsentierte die Ergebnisse der präklinischen sowie der klinischen Fallstudien, die dieses Thema behandeln.
Den zweiten Vortragsblock eröffnete Dr. Pavel Hyspler aus dem Prager Universitätsklinikum mit dem Thema der Anwendung der plättchenreichen Konzentrate in der Stomatologie. Zuerst wiederholte er die theoretische Grundlage über einzelne Protokolle der Vorbereitung von plättchenreichen Konzentraten und verglich Unterschiede der üblichen Methoden (PRP, PRGF und PRF) für konkrete Applikationen. Aufgrund seiner klinischen Praxis präsentierte er die Anwendung von PRF vor allem in Augmentationstechniken, z. B. bei Kammaugmentation oder beim lateralen oder transkrestalen Sinuslift, sowie bei der Periimplantitis-Therapie. Zum Schluss erwähnte er auch die legislative Seite der Zubereitung von PRF.
Der kroatische Implantologe Matko Bozic, DDS, DMD, MS, präsentierte aufgrund von seinen Fallstudien Arbeitsverfahren und Methoden, die er mit seinem Team in seiner Privatpraxis verwendet. Das Hauptthema war die Konzeption „Digital Smile Design“ (DSD) als die neue Einstellung zur Stomatologie, die sich auf den Patienten, seine Emotionen und das ästhetische Ergebnis der Behandlung konzentriert. Er betonte, dass die Kommunikation mit dem Patienten für ein perfektes Ergebnis wichtig ist. Im Einklang mit der Konzeption „DSD“ gliedert er den Patienten in den Prozess ein und macht ihn zum Mitautor seines neuen Lächelns. Dies führt zu einer höheren Effektivität und Zufriedenheit des Patienten. Digitale Technologien und eine spezifische Software für Foto- und Videopräsentationen für einzelne Behandlungsphasen spielen die Schlüsselrolle von „DSD“. Er schätzte die inspirativen Konferenzbeiträge seiner Kollegen zum Schluss und gab zu, dass er nach dieser Konferenz einige Sachen ein bisschen anders machen würde.
Digitales Arbeitsverfahren sowie verschiedene Methoden, wie man präziser und effektiver arbeiten könnte, geraten auch in der dentalen Implantologie in den Vordergrund. Dr. Michal Zitnansky aus Jesenik (CZ) führte in seinem Vortrag Prothetisch geführte Implantation verschiedene Möglichkeiten von Implantatinsertion in eine optimale Position aus prothetischer Sicht vor. Aufgrund von Fallstudien aus seiner Privatpraxis verglich er Vor- und Nachteile von mehreren Methoden der Implantation von einer konventionellen Freihandimplantation über verschiedene Typen einfacher Bohrschablonen bis zu einer geführten Implantation mittels einer 3D-gedruckten Schablone. Er erwähnte auch eventuell entstandene Fehler und führte mögliche Besserungsmaßnahmen und präventive Maßnahmen vor.
Die Konferenzteilnehmer konnten über den gesamten Zeitraum die wissenschaftliche Posterpräsentation betrachten. Dr. Zdenek Novak et al. bearbeitete in seinen Postern das Thema der Knochenresorption um Implantate. Das Poster „Implantate mit einer osteokonduktiven Oberfläche und einem mild rauen Hals: Ergebnisse nach drei Jahren in klinischer Praxis“ präsentierte die Auswertung der Erfolgsrate von intraossären Implantaten nach drei Jahren von der Belastung im Vergleich mit konsensual festgelegten Kriterien und anderen ausführlich verfolgten Implantatsystemen. Das zweite Poster desselben Autorenkollektiv „Zweijährige klinische und radiologische Fallstudie von zweiteiligen, zweiphasig eingesetzten Implantaten mit differenziert strukturierten Oberflächen. Die Dynamik von Veränderungen des marginalen Knochens während der Erneuerung der biologischen Breite.“ belegte, dass die Möglichkeit der Erneuerung der Weichgewebe in koronarer Richtung ohne Knochenresorption zum Vorteil des Implantatsystems BioniQ® wurde. Weitere Poster: Mustafa Kocacikli, DDS, PhD (Gazi Universität, Türkei): Die Implantatversagen beeinflussenden Faktoren; Dr. Viktor Zavrel et al.: Die abnehmbare Versorgung: eine ausgezeichnete Hilfe in Implantologie; Dr. Jindrich Charvat, Ph.D., et al.: Die Bedeutung der parodontalen Rezeptoren bei Funktion des Zahnersatzes im natürlichen Gebiss und mit Zahnimplantaten; Marie Strnadova, Ph.D., et al.: Vergleich der osseokonduktiven Eigenschaften des synthetischen Hydroxylapatits OssaBase-HA mit einem deproteinisierten bovinen Knochen in vivo.
Wir bedanken uns bei allen Referenten, Autoren von Postern, Konferenzteilnehmern und allen, die an der Konferenz Anteil hatten. Wir hoffen, dass allen die Konferenz gefallen hat, und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.