Bereits der siebzehnte Jahrgang des Implantologie-Seminars fand am 19. April 2013 im Hotel Clarion in Prag statt. An ihm haben über zweihundert Fachleute aus der Tschechischen Republik sowie aus Ausland teilgenommen, die sich mit Implantologie befassen.
Die Teilnehmer wurden vom Direktor von LASAK, Dipl.-Ing. Jakub Strnad, Ph.D., begrüßt, der auch das Seminar eröffnete, an ihn knüpfte Prof. Dr. Jiri Mazanek, DrSc. an, der Leiter der Zahnmedizinischen Klinik der Karls-Universität in Prag.
Im Einleitungsvortrag bewertete Prof. Dr. Antonin Simunek, CSc. (Hradec Kralove, CZ) die Entwicklung der tschechischen Implantologie während der vergangenen zwanzig Jahre – von Einführung des ersten Implantats im Implantologie-Zentrum in Hradec Kralove im März 1993 bis Gegenwart – und er fasste seine Erfahrungen aus bisheriger Praxis zusammen. Die tschechische Implantologie holte fortschrittlich die zehnjährige Verspätung nach, mit der sie in den Bereich eintrat. Zurzeit gehört zum Hauptthema Ästhetik, und zwar sowohl die rote als auch die weiße.
Dr. Dana Kopecka, Ph.D. (Hradec Kralove, CZ) kommentierte das Video, das Schritt für Schritt die Sofortversorgung des unteren Zahnbogens mit Hilfe der Brånemark Brücke bei einem zweiundachtzigjährigen Patienten aufnimmt. Die Kamera nahm die komplette chirurgische Phase auf sowie die Provisorium-Fertigung und das Folgevorgehen bei Fertigung des Finalersatzes mit einer BioCam® Brücke, deren Fertigung wir verfolgten einschließlich Scannen des Models und Fräsen der Konstruktion selbst.
Mit Stabilität von Geweben in der Umgebung vom Implantat befasste sich Dr. Luigi Canullo, Ph.D. (Rom, Italien). Langfristige klinische und radiographische Ergebnisse zeigten, dass das Platform-Switching-Konzept zur Vermeidung der Gewebesenkung in der Umgebung des Implantats anwendbar ist, während die immunohistochemische Analyse eine variable Disposition verschiedener Patienten an Knochen-Remodellation zeigte. Dr. Canullo betonte weiterhin Bedeutung der Größe des Abstandes der Verbindungstelle Implantat-Abutment vom Knochen, der Reinheit der verwendeten Komponenten sowie des prothetischen Behandlungsprotokolls für Stabilität von Geweben in der Umgebung des Implantats.
Dr. Tomas Vosahlo (Hradec Kralove, CZ) präsentierte Rekonstruktion vom Ober- sowie Unterkiefer eines Patienten mit hohen Ästhetikansprüchen. Eingehend beschrieb er den Weg vom abnehmbaren Ersatz mit der Zwischenphase der provisorischen Fixbrücken auf ProImplant-Implantaten und definitiven Implantaten bis zur definitiven prothetischen Behandlung. Das Hauptziel war eine perfekte Ästhetik, ausgezeichnete Funktion, biologische Integration und Revidierbarkeit der prothetischen Lösung zu bilden.
Dr. Curd M. L. Bollen, Ph.D. (Roosteren, NL) orientierte seine Präsentation auf Verwendung von Kurzimplantaten, die sich in seiner Praxis bewährten und langfristig gute klinische Ergebnisse zeigen. Unter den Vorteilen von kurzen Implantaten präsentierte er Eliminierung von anspruchsvollen Vorgängen der Knochenaugmentation. Die 6-mm-Implantate bringen sowohl eine Zeitersparnis für den Chirurgen als auch eine Finanzersparnis für den Patienten (einschließlich eventueller Reduktion der chirurgischen Eingriffe).
Drei Fälle der prothetischen Implantatversorgung stellte Dr. Jindrich Charvat, CSc. (Statenice, CZ) vor; in zwei Fällen ging es um Senioren, in einem Fall um einen jungen Patienten mit Verletzung nach Pferdetritt. An seiner achtzigjährigen Patientin, vitalen Gesanglehrerin, demonstrierte er direkt vor dem Auditorium das Ergebnis seiner Arbeit. Auch trotz der Osteoporose-Behandlung mit Bisphosphonaten wurde ursprüngliche bezüglich der Funktion unvollkommene Brücke am Unterkiefer mit einer verschraubten Implantatversorgung ersetzt. In Hinsicht auf das gute Ergebnis wartet auf die Patientin auch Rekonstruktion des Oberkiefers.
Dr. Jiri Holakovsky (Prag, CZ) präsentierte auf der Kasuistik eine andere Ansicht der Implantologie, und zwar als des Mittels zur Lösung der maxillofazialen Defekte. Die häufigsten Ursachen dieser Verluste sind traumatische Verletzungen, onkochirurgische Eingriffe und angeborene Anomalien. Eigene Epithesen-Retention wird mit Kugelkopfankern, Stegen, LOCATOR Attachments oder magnetischen Attachments gesichert.
Dr. Tomas Siebert, Ph.D. (Trencin, SK) orientierte sich in seiner Präsentation auf das Grundmanagement der stomatologischen Behandlung der Patienten mit Osteoporose, die mit Bisphosphonaten behandelt werden, deren ernsthafte, auch wenn nicht häufige unerwünschte Wirkung Osteonekrose der Kieferknochen ist.
Ein Bestandteil des Seminars war auch die Postersektion, in der unter anderem individuelle künstliche Cranio-Oss-Ersatze präsentiert wurden, die bei Heilung von umfangreichen Knochendefekten verwendet werden, insbesondere in der Kranio-Maxillofacial-Chirurgie. Im Verlauf des ganzen Tages erfolgte im Foyer eine Präsentation der LASAK Produkte. Das größte Interesse war an den BioCam® Brückenversorgungen und gewählten Komponenten des neuen BioniQ® Implantatsystems, das in diesem Jahr auf den Markt eingeführt wird.