Am 4. April 2014 fand bereits der achtzehnte Jahrgang des Implantologie-Seminars in Prag statt. Fast zweihundert Fachleute sowohl aus der Tschechischen Republik als auch aus dem Ausland, die sich mit Implantologie befassen, nahmen daran teil.
Das Seminar wurde nach wie vor durch Dipl.-Ing. Jakub Strnad, Direktor von LASAK, eröffnet, an den dann Prof. Dr. Jiri Mazanek, der dem ersten Block der Vorträge vorsaß, anknüpfte.
Der Einleitungsvortrag von Dr. Dana Kopecka, (Hradec Kralove, CZ) behandelte auf der Grundlage langjähriger Erfahrungen die praktische Beurteilung des zur Einführung der Implantate geeigneten Knochens sowie verschiedene Defekte und anliegende anatomische Strukturen. Ihre Überlegungen befassten sich mit der gewählten Länge, Breite und eventuellen Nutzung von Tilted-Implantaten. Der Vortrag wurde durch eine Reihe von Röntgen- und CT-Beispielaufnahmen ergänzt. Dr. Kopecka sprach auch über die Eignung verschiedener diagnostischer Methoden zur Detektion wichtiger anatomischer Strukturen.
Über geneigte (tilted) Implantate sprach Prof. Dr. Antonin Simunek (Hradec Kralove, CZ). Die vorgenommene Analyse der finiten Elemente zeigte eine Distribution der Spannungsgröße im Knochen in der Umgebung der eingeführten Implantate, die man an der Stelle mit höherer Knochenqualität einsetzen kann, während der Halsteil des Implantats an einer aus prothetischer Sicht günstigeren Stelle herausführen kann. Diese theoretischen Voraussetzungen und präsentierten klinischen Erfahrungen fordern zu einer weiteren Verfolgung und Bewertung der Ergebnisse auf und gewähren eine gute Prognose von so eingesetzten Implantaten.
Auf eine Versorgung der zahnlosen Kiefer richtete sich ausführlich in seinem Vortrag Prim. Dr. Ladislav Dzan (Reichenberg, CZ), der anhand sechsunddreißig Fallstudien die Vor- und Nachteile einer so genannten „Soziallösung“ präsentierte – die Ersätze geankert auf zwei Implantaten mit Kugelkopfankern. Die Lösung für den zahnlosen Kiefer ist für jeden Implantologen einerseits eine große Aufforderung, andererseits kann aber zu seinem Albtraum werden.
Auf Grund langjähriger, reicher Erfahrungen in Paradontologie und Implantologie hielt Dr. Curd M. L. Bollen (NL) eine interessante Präsentation über Entzündungen von Weichgeweben in der Umgebung des Implantats sowie über eine entwickelte Periimplantitis mit Resorption des Knochengewebes. Dr. Bollen gab die grundlegenden statistischen Daten über die Periimplantitis an, führte eine Klassifizierung der Defekte nach ihrem Umfang durch und nannte die grundlegenden ätiologischen Faktoren der Periimplantitis. Im weiteren Teil des Vortrags präsentierte er die wichtigsten nichtinvasiven sowie die chirurgischen Heilmethoden und demonstrierte ihre Wirksamkeit an eigenen klinischen Fällen, belegt durch eine reiche Fotodokumentation. Der Beitrag von Dr. Bollen fand bei den Zuhörern außerordentlichen Widerhall und er forderte zu einer interessanten Diskussion auf.
Dr. Tomas Siebert (SK) brachte den Zuhörern eine komplexe Vorgehensweise in der Therapie des Patienten mit einer Sofortimplantation und sofortiger Funktionsbelastung mit dem Implantatsystem LASAK Impladent nahe. Das Ziel dieser Behandlungsweise ist es, unter Ausschluss des zahnlosen Zeitraumes den Komfort des Patienten zu maximieren. Auch die Strategie der Wahl zwischen dem konservativen Zutritt und der parodontologischen Zahnbehandlung und Implantationen wurde diskutiert.
Prof. Dr. Tatjana Dostalova (Prag, CZ) hielt einen interessanten Vortrag über die CAD/CAM-Technologie der Fertigung von Gerüsten aus Homogenblöcken BioCam. Mit der fortschreitenden Forschung reduziert sich Finanzaufwand für die Produktion dieser Ersätze und es erhöht sich ihre Genauigkeit. Hier öffnet sich also Raum für eine vollkommene Ästhetik und hohe Zuverlässigkeit. Interessant ist die Erfahrung mit dem Aufbau von Pseudopapillen, die zu einer vollkommenen Ästhetik des Zahnersatzes führen.
Ass.-Prof. Dr. Pavel Polenik (Pilsen, CZ) beendete das Seminar mit seinem Vortrag über die Interaktion des Bindegewebes mit hydrophiler bioaktiver Oberfläche der Implantate. Das Weichgewebe um das Implantat herum ist ein wichtiges Element, das eine Grenze zwischen dem osseointegrierten Teil des Implantates und der mikrobiell kontaminierten Umgebung der Mundhöhle bildet. Es spielt also eine bedeutende Rolle in Vorbeugung von Infektionskomplikationen, die die Lebensdauer der Implantate gefährden. Als das am besten Geeignete zeigt sich eine Erreichung einer solchen Verbindung zwischen dem Weichgewebe und dem Implantat, die strukturell sowie funktionell dem physiologischen Attachment am nächsten kommt.
In der Postersektion wurden eine klinische Studie über die Rekonstruktion des Oberkiefers, die Ergebnisse der Experimentalentwicklung und Studien mit einer Bewertung der Grundeigenschaften von Dentalimplantaten präsentiert (Vergleich der Bioaktivität und der Grenz-Ermüdungsbelastung von verfügbaren Dentalimplantaten) und der Bioaktivierung von Titan und PEEK. Während des ganzen Tages standen den Besuchern zur Beantwortung der Fragen nicht nur bezüglich des neuen Implantatsystems BioniQ® und der gefrästen Brückenversorgungen und Abutments BioCam®, die im Foyer präsentiert wurden, die Vertreter aus den Abteilungen für Forschung, Entwicklung und Geschäft der Gesellschaft LASAK zur Verfügung.