Der bereits 24. Jahrgang unserer IMPLANTOLOGIE-Konferenz fand am Freitag, dem 10. Juni 2022 in Prag statt. Die Konferenz musste zweimal aufgrund von Corona-Maßnahmen verschoben werden. Dieses Jahr konnten wir endlich die internationalen Experten in Implantologie beim fachlich interessanten Programm in Prag herzlich begrüßen.
Fachprogramm mit reger Diskussion
Prof. Dr. Antonin Simunek und Dr. Dana Kopecka, Ph. D. vom Implanotlogie-Zentrum in Hradec Kralove (CZ) teilten ihre Erfahrungen und Herangehensweisen an verschiedene Indikationen, die sie in ihrer 30-jährigen implantologischen Praxis gesammelt haben. Viele der Grundsätze, die sie früher für unumstößlich hielten, wurden von Ihnen im Laufe der Zeit revidiert und oft deutlich neubewertet, wie zum Beispiel die Stellung zu kurzen und langen Implantaten, Indikationen von Sinusbodenelevation oder Hybridversorgungen.
Dr. med. dent. Kai Fischer von der Universität Zürich widmete sich dem Thema Weichgewebemanagement, insbesondere der Augmentation und Korrektur der Weichgewebe im Frontalbereich. Er hält die Beherrschung des Weichgewebemanagements für einen entscheidenden Faktor für ein langfristig stabiles Behandlungsergebnis. In seiner Präsentation konzentrierte er sich auf verschiedene ausführlich dokumentierte klinische Fälle und erläuterte, wie man die in Weichgeweben entstehenden Komplikationen vorbeugen und wie man eventuelle Komplikationen wirksam korrigieren kann.
Dr. Michal Zitnansky präsentierte seine langjährigen Erfahrungen mit der schablonengeführten Chirurgie BioniQ® in seinem interessanten Vortrag. Er führte vor, dass moderne Navigationstechniken auch in einer Privatpraxis „von A bis Z“ erfolgreich eingesetzt werden können. Er sprach über Unterschiede zwischen der schablonengeführten Pilotbohrung BioniQ® und der vollständig navigierten Chirurgie BioniQ® sowie über die Vor- und Nachteile beider Techniken aufgrund von vielen klinischen Fällen aus seiner Privatpraxis in Jesenik (CZ).
Dr. Jan Drazan und Dr. Petr Svestka erhielten die Anerkennung ihrer Kollegen für ihren umfangreichen Vortrag mit zahlreichen Fallberichten. Sie zeigten, wie die perfekte Teamarbeit von Chirurg und Kieferorthopäden eine erfolgreiche Gesamtrekonstruktion des Gebisses auch in scheinbar unlösbaren Situationen ermöglicht. Inspirierend war der Einsatz der noch nicht sehr weit verbreiteten Autotransplantationstechniken als Alternative zur Verwendung herkömmlicher Zahnimplantate.
Den fachlichen Teil beendete mit seinem Vortrag Dr. Pavel Hyspler, Oberarzt der Klinik für Stomatologie am Prager Universitätsklinikum. Er konzentrierte sich auf die Genauigkeit von Intraoral- und Laborscannern, CNC-Fräsmaschinen und 3D-Druckern und deren Vergleich mit der Genauigkeit konventioneller prothetischer Verfahren. Anhand konkreter klinischer Fälle erörterte er die Grenzen von Intraoralscannern beim Scannen von Implantaten in Abhängigkeit von der verwendeten Technologie und Scanning-Methode. In seinem Vortrag ging er auch auf die Genauigkeit der schablonengeführten Chirurgie, die Ursachen der Ungenauigkeiten und die Möglichkeiten zur Beseitigung von Fehlern, wobei er eine bewundernswerte Übersicht über die aktuellen Technologien zeigte, ein.
Die Konferenzteilnehmer zeigten ihr Interesse an dem fachlichen Programm in reger Diskussionen, die alle Vortragsblöcke beendeten. Nicht nur die Vortragenden, sondern auch das Publikum war sich einig, dass sich ihre Arbeitsweise im Laufe der Zeit entwickelte und man auch viel mehr solche Techniken wählt, die weniger Risiken von Komplikationen bergen. Viel besprochen wurden weiterhin auch die Kühlung der Bohrer während der schablonengeführten Chirurgie, die Autotransplantationstechniken und die bewährten Vorgehensweisen bei Weichgewebemanagement.
Digitale Implantologie im Vordergrund
Während der Pause zwischen den Vortragsblöcken konnten die Teilnehmer bei einer praktischen Vorführung der schablonengeführten Chirurgie BioniQ® von Dr. Zitnansky und Dr. Vopravilova Schritt für Schritt zusehen.
An der Konferenz nahmen auch mehrere Partnerunternehmen teil, die an ihren Ständen ihre Produkte und Neuigkeiten präsentierten, darunter moderne 3D-DVT-Geräte.
Wir bedanken uns bei allen Vortragenden, Partnern und Teilnehmern. Besonderen Dank möchten wir Dr. Kopecka und Dr. Drazan aussprechen, die den einzelnen Vortragsblöcken vorsaßen und sie moderierten.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim nächsten Jahrgang unserer LASAK Implantologie-Konferenz.
Ihr LASAK Team