Präsentation eines neuen Konzepts für ein zweiphasiges Dentalimplantat auf dem EAO 2022 in Genf

9. Februar 2023

Der 29. Kongress der EAO (European Association for Osseointegration) fand vom 29. September bis zum 1. Oktober 2022 in Genf (CH) statt. Unsere aktive Teilnahme an dieser jährlich abgehaltenen, angesehenen Implantologie-Veranstaltung erfolgte mit einer Posterpräsentation eines neuen Konzepts des Zwei-Phasen-Dentalimplantats, das auf Gewebeniveau („a connective tissue level implant“) eingesetzt wird.

In einer Spezialausgabe der meistzitierten implantologischen Fachzeitschrift Clinical Oral Implants Research wurde eine Kurzfassung der präsentierten Studie publiziert. Die biologische Breite wird als ein immunologisches Schleimhaut-System betrachtet, das in der Lage ist, die Integrität des inneren Milieus zu gewährleisten und so die unterliegenden Gewebe zu schützen und die Resorption des marginalen Knochens (Periimplantitis) zu verhindern.

Die Studie bewertet die klinische Leistung eines neuen Konzepts des Dentalimplantats in Abhängigkeit von der Verletzung der biologischen Breite. Eine Verletzung der biologischen Breite wird diagnostiziert, wenn der vestibuläre Abstand zwischen dem Niveau des marginalen Knochens und der freien Schleimhaut (PMv) weniger als 3 mm beträgt und/oder wenn es kein effektives Bindegewebsattachment (CTA – Connective Tissue Attachment) gibt.

Ein effektives Attachment des Bindegewebes (CTA) und des Verbindungsepithels (JEA – Junctional Epithelial Attachment) wird durch einen transmukosalen Zwei-Zonen-Teil des Implantats mit einem hydrophoben, glatten Teil des Abutments und einer hydrophilen, leicht rauen Oberfläche des Halsteils des Implantats, das die Bildung des Bindegewebsattachments bei der supra- und krestalen Insertion stimuliert. Darüber hinaus minimiert die glatte Oberfläche der epithelialen Zone im Sulkusbereich die Bildung und Akkumulation von Plaque.

Der höchste Verlust an marginalem Knochen nach einer Funktionsdauer von fünf Jahren nach der Implantation in der Größe von -1,12 ± 0,86 mm wurde bei Implantaten mit der am stärksten geschädigten biologischen Breite festgestellt, und zwar sowohl wegen der unzureichenden Dimension der periimplantären Schleimhaut (PMv < 3 mm), als auch wegen des Fehlens eines effektiven Bindegewebsattachments (CTA) am Anfang des Prozesses der Wiederherstellung der biologischen Breite.

Im Gegensatz dazu wurde eine statistisch signifikante Reduktion (p = 0,0002) des Knochenverlustes nach 5 Jahren der Funktionsdauer nach der Implantation in Größe von -0,13 ± 0,53 mm bei Implantaten nachgewiesen, bei denen die biologische Breite im Sinne einer ausreichenden periimplantären Mukosa-Dimension (PMv > 3 mm) sowie durch das Vorhandensein eines effektiven Bindegewebsattachments (CTA) vollständig respektiert wurde.

Auf der Grundlage klinischer Ergebnisse zeigte die Studie unter anderem, dass der Verlust des marginalen Knochens vom Grad der Verletzung der biologischen Breite in ihrer vertikalen Dimension sowie von der funktionellen Verbindung ihrer zwei Komponenten abhängt, nämlich des Epithelial- und Bindegewebes in der transmukosalen Zone des Implantats. Die Studie wies eine positive Korrelation zwischen der Verletzung der biologischen Breite und der Resorption des marginalen Knochens nach.

  

 

 

 

 

 

 

 

Die Kurzfassung wurde hier publiziert:

Strnad Z, Novak Z, Strnad J, Nesvadba R, Kamprle J.: The effect of biologic width violation on marginal bone loss. 5-year follow-up clinical study. Clin. Oral Implants Res. 2022;33(S24):182–3.